Der Entschluss,
ein festes Solarpanel auf das Dach meines T5’s zu bauen kam relativ spontan und einhergehend mit der alltäglichen Nutzung des Fahrzeugs während meiner „Langzeitreise“.

Häufig gab es die Situation, dass mein Auto auf einem Parkplatz, mehrere Tage in der prallen Sonne abgestellt war und ich vom Auto- weiter entfernt geangelt habe. Dabei ließ ich meist meine Kompressor Kühlbox laufen, damit verderbliche Lebensmittel nicht unnötig schlecht werden würden oder ich mir Proviant Nachschub aus dem Auto holen konnte.

Nach etwa drei Tagen Standzeit gab meist die 80 ah AGM Zusatz- Batterie den Geist auf. Hierbei spielt natürlich auch die Wärme im Fahrzeuginnenraum eine große Rolle. Bei einer „Stauwärme“ von geschätzten 50 Grad läuft der Kompressor des Kühlschranks deutlich häufiger, als bei z.b. 10 Grad.
Und so träumte ich schon während meines Roadtrip’s durch Frankreich, vom autarken Leben im Bulli…
Die Komponenten
Ich entschied mich, zurück in der Heimat, nach Rücksprache mit meinem Caravan Ladenbesitzer um die Ecke, für ein festes 100 Watt Solarmodul der Firma Prevent GmbH.

Hierbei empfahl er mir darauf zu achten ein Modul mit 72 Zellen zu kaufen. Dies läuft mit einer höheren Spannung und schöpft mehr Leistung aus dem nicht idealen Winkel der starren Befestigung auf dem Dach. Auch im Schatten führt dieses Modul nicht so schnell zu Ladeabbrüchen und gewährleistet hier immer noch eine konstantere Energiegewinnung.
Der optimale Ausrichtungswinkel eines Solarpanel’s sollte 45grad betragen
Voraus gesetzt hierbei ist dabei immer ein guter MPPT Laderegler der mit der höheren Spannung des 72 Zellen Moduls zurechtkommt und diese optimal umwandelt, um die maximale Leistung an die Batterie zu liefern.
Um sich in die Materie noch genauer einzulesen kann ich die Seite der Prevent-GmbH empfehlen, da dort auch auf die technischen Unterschiede bei verschiedenen Solarsystemen eingegangen wird. LINK

Ich habe mich in Kombination mit meinem Solarmodul für den kleinsten Laderegler der Victron- Smartsolar Serie entschieden- (Smartsolar MPPT 75/10). Grund dafür ist das integrierte Bluetooth im Laderegler, was das bedienen und überwachen der Solaranlage, per Smartphone ermöglicht. Außerdem kann ich hier meine eigenen Spannungs und Ladekennlinien einstellen, die das laden verschiedener Batterietypen erlaubt. (Für mich wichtig, da ich in Zukunft die Option brauche auch Lithium Ion Akkus zu laden)
Dies ist nicht mit jedem Laderegler möglich und sollte daher vor einer Anschaffung immer mit beachtet werden.

Die 75 steht bei diesem Regler für die maximale Spannung die vom Solarmodul verarbeitet werden kann- (75 Volt)
Die 10 steht für den maximalen Ladestrom den dieser Regler erzeugen kann- (10 Ampere)

Die Installation
Wir entschieden uns auf Grund der leicht schrägen Dachpostion auf meinem T5, das Solarpanel mit Sikaflex Kleber zu verkleben. Zur Aufnahme des Solarmoduls entschied ich mich gegen die häufig genutzten klopigen Spoilerprofile und holte mir statt dessen Aluwinkel aus dem Baumarkt die ich an die Seiten des Panels verschraubte.

Vor dem verkleben ist es wichtig alle Klebeflächen anzurauhen, gut zu reinigen und mit Primer sowie ggfs. Aktivator vorzubehandeln.
Das Solarpanel inklusive verschraubter Halterung wird dann auf den vorher großzügig aufgetragenen Kleber mit einer zweiten Person aufgesetzt und leicht angedrückt. Den herausquillenden Kleber sollte man anschließend mit einem kleinen Spachtel sauber verteilen.
Der Kleber benötigt je nach Außentemperatur mindestens 24h um vollständig durchzuhärten. Solange sollte das Fahrzeug nicht bewegt werden.

Die Kabelführung
Bei einer Solar- Dachmontage kommt man nur schwer an einer Lochbohrung im Dach vorbei.

Mit einer passenden Dachdurchführung ist dies jedoch kein wirkliches Problem. Mit einer Lochkreissäge wird ein passendes Loch an der gewünschten „Durchführposition“ gebohrt. Über dieses Loch wird dann- in selber Weise wie beim Solarpanel, die Dachdurchführung geklebt.

Die Verkabelung
Als Kabel sollte man passende Leitungen für Solarsysteme in 6mm2 mindestens jedoch 4mm2 ( je nach Leistung der Solaranlage) nutzen.
Meine Verkabelung im Fahrzeuginnenraum wollte ich flexibel mit Steckverbindungen gestalten. Hierbei wählte ich SAE Stecker die schon an meiner Solartasche verbaut sind. Mit passenden Quetschverbindern wurden diese mit den vom Dach kommenden Kabeln verbunden.

Geladen werden dann alle Batterien, entweder über die vorhandenen Zigarettenanzünder im Fahrzeug oder über Krokodilklemmen die ich einfach an jede Batterie anklemmen kann.

Mit diesen Optionen bin ich flexibel und habe nun auch die Möglichkeit den besseren Victron Laderegler in Kombination mit meiner Solartasche nutzen zu können.

Mal sehen wie sich die Solaranlage demnächst im Alltag bewährt…
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