Die Regenfront
Nach der Abfahrt von meinem Kumpel Marcus am Vormittag setzte eine Regenfront ein, die wir auch schon einige Tage vorher via Wetterapp im Blick hatten und danach, Marcus seine Abreise kalkulierten.
Nachdem ich meinen neuen Platz in der kleinen Bucht direkt mit meinem Bus bezogen hatte, machte ich in der Dunkelheit, hochmotiviert drei Ruten fertig, die ich im Regen auslegte-dies sollte für die doch recht enge Stelle vorerst reichen.

…und plötzlich fing es an zu laufen…
Schon nach etwa einer Stunde bekam ich den ersten Lauf, der nach Kontaktaufnahme auf einen Wels deutete. Leider ging der Fisch an einem Hindernis verloren, was mich dazu brachte diese Rute auf Subfloat und Steinmontage umzubauen. Nach wieder circa einer Stunde lief eine andere Rute ab und ich konnte einen schönen Salagou Schuppi fangen. Kurze Zeit später lief erneut die umgebaute Subfloatrute ab. Leider war es ein Wels, der meinen Köder inhaliert hatte. Um 2 Uhr in der Nacht kehrte dann erst einmal Ruhe ein und ich schlief ohne weitere Aktion in meinem Bulli bis zum Morgen durch. Auch der Tag verlief ruhig bis zum Abend, als die 4. Rute ablief, die ich im Laufe des Tages doch noch direkt vor die Füße hinters Schilf legte, weil ich dort mehrfach einen Fisch springen sah. Ob es dann auch genau dieser war, den ich einige Stunden später fing ?! Wer weiß, nicht der größte Fisch, aber dafür mit wunderschönen kleinen Perlschuppen bestückt, in der Nacht konnte ich noch einen weiteren Fisch fangen und so verging auch diese Woche wie im Flug und die Aktionen blieben meist immer ähnlich- 2 Fische in der Nacht und tags blieb es bis auf eine Ausnahme immer ruhig . Alle Fische hatten ähnliche Größen und lagen bis auf den Schuppi aus der 1. Nacht kaum über 10 kg. Was mich sehr verwunderte,da ich es von dem See anders gewohnt war.


Am Samstag, also nach 5 Nächten an diesem Platz, wurde ich dann sozusagen schon fast zum Gehen gezwungen, da das Wasser am See immer weiter stieg. Das wechselhafte Wetter mit starken Regenfällen zollte seinen Tribut, vor allem durch den Vortag, an dem es ununterbrochen über den gesamten Tag lang goss, brachte den Pegel binnen kürzester Zeit zum rasanten Anstieg. Das Regenwasser lief auch noch Stunden,ja schon fast noch Tage später von den Bergen hinab in den See, was die Farbe des Wassers rot verfärben ließ, absolut spektakulär!!
Unter diesen Umständen jedoch stand mein Bus schon fast im Wasser und die Ruten waren auch langsam kurz vorm Absaufen. Also packte ich bei perfektem Novemberwetter in aller Ruhe meine Sachen ohne genauen Plan, wie es weiter geht….


Ein Tag Pause
Den restlichen Tag fuhr ich einfach mal in Richtung Westen in die Stadt Bessain und von dort aus in den Ort Agde, der direkt am Meer lag und einen etwas verlassenen Eindruck machte, vermutlich ganz im Gegensatz zu den wärmeren Monaten, in denen hier vermutlich der Bär steppt. Trotzdem verirrten sich einige Erholungssuchende am Strand um an diesem angenehmen Herbsttag am Meer entlang zu spazieren. Am Abend fuhr ich dann erneut zurück zum Salagou, da ich mich irgendwie noch nicht so richtig vom See verabschieden konnte.

Als ich im Dunkeln am See heimkehrte, wählte ich bewusst eine Stelle am Ende einer Bucht als Übernachtungsplatz um eventuell springende Fische direkt aus dem Auto heraus hören zu können. Da ich mit offener Schiebetür schlief, sollte dies möglich sein. Nachdem ich köstlich, nach französischer Manier mit Baguette und leckerem Käse Abendbrot gegessen hatte, legte ich mich ins „Vanbett“ und lauschte der nächtlichen Stille. Als ich eine Stunde keine wirkliche Bewegung im Wasser vernahm, beschloss ich wie vom Blitz getroffen eine andere Stelle zum Schlafen anzufahren und „Hörlocation“ zu machen. „Schön beknackt bist du“ so waren meine Gedanken, als ich in Schlafmontur im Halbschlaf die Straße entlang bretterte , „aber wozu hat man denn einen mobilen Schlafplatz“ war mein zweiter Gedanke. Am Platz angekommen legte ich mich direkt in die Schlafkoje, konnte aber auch hier keinen Fisch vernehmen. Am Morgen aufgewacht sah ich , dass unweit meines Stellplatzes ein anderer Karpfenangler saß. Eigentlich wollte ich ja planmäßig dieses Areal befischen. Was solls, erstmal hin um ein wenig zu quatschen…
Der junge Mann war ein Deutscher, mit dem ich mich auf Anhieb gut verstand. Er bot mir an, eine Stelle weiter aufzubauen, leider verquatschten wir uns etwas und in dieser Zeit baute dort ein einheimischer Angler auf.-„Shit happens“.
Nun gut, was soll’s , dann geht’s halt doch zurück in die Bucht, in der ich gestern zu Anfang mein Schlafdomizil wählte.


Hier geht’s zur Fortsetztung- TEIL 2
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