nach langer Fahrt angekommen in Dijon
Als ich bei Aurelien in der Nähe von Dijon ankam war es schon dunkel und die lange Autofahrt saß mir in den Gliedern.
Aurelien wies mich kurz in die vorhanden Gegebenheiten ein und fütterte noch ein paar Spots, um dort am nächsten Tag gemeinsam zu fischen.
Er ließ mir offen, die Nacht schon alleine am See zu fischen. Erstmal war ich aber zum Abendessen in seinem Haus,- nur 5 min vom See entfernt, eingeladen. Seine Mitbewohnerin hatte eine kleine französische Spezialität für uns vorbereitet. So wirklich weiß ich bis heute nicht was es war, es bestand jedenfalls aus viel Käse und Eiern welches in einer Auflaufform gebacken und anschließend zusammen mit Baguette serviert wurde. Lecker und vor allem Kalorienreich war’s alle mal.

mal wieder in warmen vier Wände
Trotz leichter Kommunikationsschwierigkeiten nahmen mich seine beiden Mitbewohner sehr herzlich in Empfang, so wie ich es von meinen französischen Bekanntschaften bisher gewohnt war.
Der Umstand nach 4 Monaten mal wieder in einem geheizten Haus in einem gemütlichen Sessel zu chillen und eine warme Dusche zu haben, brachte mich zu dem Entschluss das mich an diesem Abend niemand mehr an den See bekommt. Da auch Aurelien erst am nächsten morgen ans Wasser konnte und mir von Anfang an auch die Option gab in seinem Haus zu nächtigen , nahm ich diese gern entgegen. Ich schlief auf meiner Liege zwischen Werkzeugen in mitten seiner Werkstatt, alles sehr locker und einfach im Gegensatz zur deutschen Mentalität.
Ich mochte diesen lockeren und offenen Umgang mit den Franzosen die ich bisher näher kennengelernt habe und fühlte mich so immer direkt aufgenommen und heimisch.

Cityfischen mit Aurelien
Gegen 7 am Morgen machten wir uns dann, nach einer angenehmen warmen Dusche direkt ans Wasser. Das Wetter war sehr trist und nebelig, zudem waren die Temperaturen mittlerweile alles andere als angenehm.
Absolutes Neuland für mich war Aurelien’s geliebte Technik, mit dem Kajak die Ruten zu legen. Aber nicht nur das Montagen ausbringen und füttern erledigt er vom Kayak auch gedrillt wird Notfalls von diesem. Da ich mich für recht anpassungsfähig halte, kam ich relativ schnell mit dieser neuen Art des Angelns klar und konnte mich mit diesem Stil sehr gut anfreunden.

Aurelien beschrieb mir den Grund für seine Leidenschaft zum Kajak: |> Durch das sehr schnelle und schon fast geräuschlose agieren auf dem Wasser, schöpfen die Fische weniger Verdacht als würde man mit dem Schlauchboot und E-Motor über den Spot fahren. Außerdem fühlt man sich durch den tiefen Sitz,- unterhalb des Wasserspiegels mehr mit dem Wasser verbunden.<| Gerade in Gewässern in denen ein Boot direkt mit einem Angler in Verbindung gebracht werden kann, sehe ich hier einen Vorteil. All seine Argumente konnte ich nach empfinden und mich von ihnen überzeugen.

Aus solchen Gründen habe ich während meiner Reise das gemeinsame angeln mit „fremden Anglern“ sehr zu schätzen gelernt und gerade bei den Franzosen konnte ich mir immer wieder sehr spezielle und andere Denkansätze oder Gewohnheiten anschauen.
Wir machten es uns am Abend in Aurelien’s T4 gemütlich der die Möglichkeit hatte diesen zu beheizen und genug Raum bot um dort zu kochen und einfach komfortabel im warmen abzuhängen. Die Nähe zu seinem Haus bot den zusätzlichen Vorteil das er mal eben schnell frisches essen aus seinem Haus holen konnte… Ein echter Luxus den diese City Fischerei da bot

das kurze „Beißfenster“
Tatsächlich konnten wir in dieser Nacht 2 Fische fangen die fast zeitgleich auf 2 Ruten von Aurelien bissen. Während Aurelien mit dem Kajak den ersten Fisch drillte lief seine zweite Rute ab, diesen Fisch drillte ich vom Ufer,- glücklicherweise hatten wir 2 Kescher aufgebaut und ich konnte den Spiegler vom Ufer sicher landen. Die Fotos schossen wir dann aufgrund des starken Regens der die ganze Nacht bis zum nächsten morgen anhielt, in einem Partyzelt das neben unserem Angelplatz aufgebaut war. -Wie für uns gemacht- … So habe ich mir „Urbanfishing“ vorgestellt.

Außer dieser beiden Aktionen in diesem kurzen Zeitfenster hatte ich lediglich nur noch 2 Beifänge in Form eines Döbels und einer Güster in der zweiten Nacht.
Mit einer für mich tollen und neuen Erfahrung gingen die beiden Tage super schnell rum und es war Zeit, bis zum nächsten Wiedersehen „Au revoir“ zu sagen.

…und weiter geht’s zu Adrian
Es war Freitag morgen ein Tag nach Nikolaus und ich wollte eigentlich gegen Mittag knapp 400 Kilometer weiter im Elsass sein um mich dort mit meinem Kumpel Adrian zu treffen. Wir haben uns am Anfang meiner Tour am Cassien kennengelernt und stehen seit dem in gutem Kontakt.
Da ich wegen der nächtlichen Beifänge am Citypool, den Wecker verschlief wurde es nicht ganz die angepeilte Mittagszeit und ich erreichte das Gewässer, an dem wir uns verabredeten erst gegen halb drei.

Seit meiner Rücktour aus dem Süden wurde das Wetter Richtung Norden merklich schlechter und sollte mich schon einmal auf den mir ungeliebten deutschen Winter einstimmen.
Auch an diesem Tag an einem Gewässer welches nicht mehr allzu weit weg von der deutschen Grenze lag, hatten wir nicht die angenehmsten Wetterbedingungen. Aus fangtechnischer Sicht schienen sie mir jedoch gar nicht so schlecht…
Zwar hatte das Wasser schon unter 10 Grad, lag aber dennoch im passablen Rahmen sodass die Fische noch einigermaßen aktiv sein sollten.
Nach kurzer Begrüßung, einer kurzen Lagebesprechung und einer Einweisung von Adrian- zum Gewässer, konnten die Ruten ausgelegt werden.

In diesem Falle war hier kein Boot erlaubt und wir fuhren die Ruten teilweise mit dem Futterboot raus. Für mich auch wieder ein völlig neues unterfangen, da ich bis zu diesem Tag nie mit einem Futterboot unterwegs war.
Ich wollte 2 Ruten auf meine eigene Kappe auswerfen, an Stellen die mir am Ufer wegen des auflandigen Windes interessant vorkamen. Bei den anderen beiden verließ ich mich auf Adrian‘s Erfahrung am „Homepool“ .
kommen wir zum gemütlichen Teil…
Nachdem alle 8 Ruten an ihren Plätzen lagen, verkrümelten wir uns ins schon vorher aufgebaute Riesen Zelt in dem wir es uns für die nächsten Stunden gemütlich machen wollten.
Das Teil war so groß das ich mir vorkam wie in einer 1 Raum Wohnung!!
Adrian hat keine Kosten und Mühen gescheut und sorgte auf seine Kosten für „Speis und Trank“. Auch meine Angelkarte besorgte er ohne entstehende Kosten für mich.
Vielen Dank nochmal mein Freund!!


Während wir den Grill anfeuerten fing es natürlich, wie es sein muss,- an zu regnen. Wir sahen zu, dass wir das Fleisch schnell fertig bekamen um uns dann in das Luxus Appartment zu verziehen. Der Regen hielt die gesamte Nacht an und war teilweise so stark das er sich unter der Bodenplane anstaute und diese nach oben drückte. Es fühlte sich an wie über’s Wasser laufen…
An Komfort mangelte es uns trotzdem nicht- dank Großraumzelt, Bodenplane und Heizung.
In der Nacht blieben die Ruten stumm sodass wir erholt und ausgeschlafen aufstanden.

doch noch Aktion
Es muss etwa gegen 10 gewesen sein, als wie aus dem nichts eine Rute von mir abpfiff. Eine Rute die wir etwas weiter draußen mit dem Futterboot platziert hatten. Nach kurzem Drill konnte ich einen kleinen hellen Schuppi landen. Ein sehr willkommener Gast an diesem morgen, der uns unsere Freude über den gemeinsamen Erfolg teilen ließ. Nach ein paar schnellen Fotos im Regen ging es direkt wieder zurück mit dem Burschen. Die Rute warf ich einfach nochmal ans Ufer, da der Wind zu der Zeit zu stark war um mit dem Futterboot auszulegen.

Wir frühstückten nach diesem Erfolg erst mal ausgiebig und waren zufrieden das bei den widrigen Bedingungen überhaupt jemand von uns Erfolg hatte. Als gegen 13 Uhr erneut eine Rute von mir ablief waren wir ziemlich baff, die zweite Rute die Adrian mit dem Futterboot an eine interessante Kante im Freiwasser steuerte, brachte den Erfolg.- Da machte sich Adrian’s Heimvorteil mit der Kenntnis über die bevorzugten Plätze der Fische bemerkbar.
Erneut ein Schuppi, diesmal aber schon eine Nummer größer.
Mit dem Selbstauslöser waren wir mittlerweile geübt sodass wir schnell ein paar Erinnerungsfotos schießen konnten und den Fisch schnell wieder schwimmen lassen konnten.

das war’s schon wieder
Die Zeit verging wie im Flug und wir packten kurz nach dem Erfolg unsere Sachen im regen ein, da Adrian einen Termin hatte und für mich auch schon die nächste Verabredung für den nächsten Tag geplant war, allerdings nach etwas mehr als 4 Monaten, wieder mal auf deutschem Boden.
Nach kurzer Verabschiedung und dem Plan nächstes Jahr eine längere gemeinsame Session im Süden durchzuziehen fuhren wir zufrieden vom See.

zurück nach Deutschland
Mein nächstes Zwischenziel war mein guter Freund Martin + Freundin die mir Asyl für eine Nacht in dessen Wohnung in Köln boten. Hier wo vor etwas mehr als 4 Monaten auch meine Reise begann.
Mit vielen tollen Erlebnissen, Eindrücken und Erfahrungen im Gepäck ging es nun also zurück an den selben Ort.
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