Socialtime
Nach der Session mit Alex und 4 weiteren Tagen die ich aufgrund des schlechten Wetters, hauptsächlich in meinem Bus verbrachte, packte ich erneut meine Sachen in der Fisch vermuteten Zone. Das stupide warten und „Fisch Aussitzen“ entspricht einfach nicht Meiner Angellei, also wollte ich wieder etwas aktiver werden. Beim packen lernte ich einen deutschen Angler kennen der mit seinem Kollegen am Vorabend am See angekommen war. Sie saßen in der Nähe meines vorherigen Platzes, den ich mit Alex befischte. Die beiden konnten in der ersten Nacht direkt 2 Fische fangen,… Nicht unbedingt die Nachricht die man nach fast 10 Tagen blank hören möchte,.. Dennoch freute ich mich für sie und ich statte den beiden- nach einem Einkauf im nächsten Supermarkt, einen Besuch ab. Wir verstanden uns so gut das ich mich kurzentschlossen dafür entschied mit den Jungs den Abend zu verbringen und meine Ruten etwas abseits zu platzieren.

Ich kann noch nicht gehen
Nach einem geselligen Abend und einer weiteren aktionslosen Nacht, konnte ich trotzdem nicht wirklich gut schlafen… Zuviele Dinge spukten in meinem Kopf herum und ich wurde allmählich verbissener und süchtiger nach einer Fischaktion. Ein Zustand den ich noch vom letzten Jahr sehr gut kannte und mir eigentlich immer signalisierte eine Angelpause einzulegen.
Man angelt in solchen Momenten nicht wirklich konstruktiv. Der innere Instinkt und die Gelassenheit gehen verloren und die so ersehnten Aktion bleibt meist aus.
Trotzdem entschied ich mich nach hin und her überlegen- am späten Nachmittag erneut den Seeteil zu wechseln. Zudem wurde es allmählich etwas überfüllt und viele Auswärtige Angler kamen zum See um ihr Glück zu versuchen. Ich wollte der Meute ein wenig entfliehen und mir einen Gewässerteil vornehmen den ich noch nicht kannte- und bisher außer Acht gelassen habe. Auch die anderen Angler mieden dieses tiefe Areal- unter Umständen weil sie die Fische zu dieser Zeit deutlich flacher vermuteten…
…Ich wollte nichts unversucht lassen, schließlich stand in drei Tagen der Besuch eines guten Freundes aus meiner Heimat an und ich wollte dafür Sorgen das er die lange Fahrt und sein erstes Mal in Südfrankreich nicht ohne Fisch verlebt.

die „Highliner“
Als ich am Abend die Stelle bezog gesellte ich mich neben zwei junge Belgier die ebenfalls am „rum traveln“ waren und nebenbei mit dem nötigsten Material hier und da auf Karpfen angelten. Hauptsächlich aber waren sie auf der Suche nach guten Spots zum „Highlining“, erzählten sie mir in einem Gespräch am Abend. Sie montierten also ein Seil an zwei Bäumen um auf diesem über eine Schlucht zu balancieren. Schon ein bisschen verrückt, aber gut jedem sein’s… Ihre Art zu Reisen entsprach jedenfalls sehr meinem Geschmack und war definitiv Abwechslungsreich.
Das kennenlernen anderer Nationen und das Austauschen in einer fremden Sprache macht mir immer mehr Freude, ich vergrößere dadurch mein Bewusstsein und entfalte mehr Offenheit gegenüber anderer Sicht- oder Verhaltensweisen. Ein Aspekt der mir in der Vergangenheit durch das Leben in einer Art „Hamsterrad“ abhanden gekommen war.

„Wann wird’s denn endlich richtig Frühling“???
Nach einer windigen und erneut erfolglosen Nacht verbrachte ich den Vormittag am Laptop. Es hat sich mal wieder etwas abgekühlt und das Thermometer sagte gerade mal 12°…
Das Wetter im Süden Frankreichs ließ momentan wirklich zu wünschen übrig und war in Deutschland tendenziell um einiges besser. Immer wieder kühlte es sich ab, regnete oder stürmte sodass die Natur und vor allem das Wasser nur langsam erwachte.
…Es kommt halt immer anders als man denkt und in meinem Falle dachte ich, ich könne dem tristen deutschen Wetter entfliehen, treffe Anfang März im Süden ein und mich erwartet das erwachende Frühjahr mit aktiven Fischen und Sonne satt!!!…
Das positive an diesem langsam in fahrt kommendem Frühling ist es, die Natur in all ihren Facetten, erwachen zu sehen.

Irgendwo müssen sie doch sein!!
Am zweiten Tag wollte ich den neuen Bereich nochmal genau unter die Lupe nehmen. Irgendwo müssen die Fische doch sein!?… Ich ruderte eine große Wasserfläche ab und nahm mir die Zeit einige unauffällige, ruhige Buchten genauestens zu beobachten. Als ich mich mit leisen Ruderschlägen einer sehr kleinen Bucht näherte, sichtete ich einige halbstarke Karpfen, die sich an meiner Anwesenheit nicht wirklich störten… Etwa 300 Meter lag der Spot von meiner Stelle entfernt. Kurze Zeit später präparierte ich eine Rute und legte sie mit meiner Steinmontage in das Steilufer dieser Bucht- auf der anderen Uferseite.
Gegen 21 Uhr kurz nach Einbruch der Dunkelheit kam auf genau dieser Rute der so ersehnte Anbiss. Als ich ohne merklichen Kontakt, mit dem Boot auf der anderen Uferseite ankam zog ich nur noch meine Montage aus den Steinen. Vermutlich war es einer der kleinen Fische die ich beobachtete und sich nicht richtig gehakt hat, da der Fisch nicht mal das abschütteln meines Steines bewerkstelligte
Nach einem weiteren verlorenen Fisch in der Nacht- am eigenen Ufer, (Ich bin mir sicher das es sich dabei um einen Wels handelte),war ich mehr als bereit für die Abreise von diesem See.
Bloß weg hier
Knappe zwei Wochen ohne Karpfen, fast den ganzen See beangelt und einige weitere Angler die am See, – bis auf ein paar Ausnahmen – weitestgehend erfolglos saßen, machten für mich einfach keinen Sinn mehr hier weiter auf die Fische zu warten. Etwas eingeengt durch die vorhandenen Nachtangelzonen war es in diesem Moment einfach nicht möglich in den festgelegten Bereichen auf Fische zu kommen.
Der Besuch meines Freundes Sebastian -(Starki), aus meiner Heimatstadt stand am nächsten Tag bevor und in der gemeinsamen Woche wollte ich ein wenig mehr Chance auf Fisch haben.

Shortsession mit einheimischen
Am Sonntag dem 07.April fuhr ich kurz entschlossen, auf die Einladung meines französischen Freund’s Sebastian, für eine Nacht an einen kleinen See bei Toulouse. Da der See auf meinem Weg zum geplanten Gewässer für das Angeln mit Kumpel Starki lag, nahm ich die Einladung gerne an und freute mich auf einen Abend in französischer Gesellschaft.
Sebastian lotste mich zum Ziel und empfing mich mit seinem Kumpel Ben und dessen Freundin. Nach kurzem „Lagecheck“ montierte ich meine Ruten und warf sie an drei interessante Stellen. Noch während des montierens bekam Sebastien einen Biss und konnte einen wunderschönen, gut genährten Spiegler fangen. Die Freude war groß und nach einer kurzen Fotosession war ich umso motivierter schnell die „Eisen ins Feuer“ zu kriegen.
Wie immer kümmerte sich Sebastien mit seinen regionalen Spezialitäten für das Leibliche-wohl und wir verbrachten einen gemütlichen Abend inklusive Französischunterricht für mich… Genau nach meinem Geschmack!

der Besuch rollt ein
Am nächsten Vormittag begleitete ich Sebastian nach Toulouse um mir mal einen der großen Angelläden der „Pacific Peche“ Kette anzuschauen. Durch diesen kleinen Umweg traf ich etwas verspätet am mit Starki vereinbarten Treffpunkt ein und ließ ihn unhöflicher Weise eine Dreiviertelstunde warten. Nach kurzer Begrüßung brauchte ich etwas organisatorische Zeit um mich wieder auf den Angelmodus- ohne Bus in der Nähe, einzustellen.
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