….Mal wieder wusste ich nicht wohin es mich heute noch verschlägt und vorallem wo ich schlafen werde, vermutlich eines der häufigen Probleme eines jeden Vanlifer’s , manchmal findet man wunderschöne Stellplätze, manchmal fährt man und fährt man und es findet sich einfach überhaupt nix…
Christoph’s Städtetipp
An diesem Abend als ich vom Salagou los fuhr, war es schon dunkel und ich hatte eine ungefähre Richtung. Dank Christoph, der mir am Salagou von einem netten kleinen Ort Namens Saint Maries de la Mer erzählte. Mit diesem Ziel im Navi ging es also in die Nähe dieses Ortes und ich fand, dank meiner lieb gewonnen App (Park4Night) einen kleinen Stellplatz direkt am Meer.

Mal wieder beinahe in der Dunkelheit festgefahren fand ich dann doch noch ein trockenes Stückchen an dem ich in Ruhe Abendbrot essen und schlafen konnte. Am nächsten Morgen wollte ich mich- auf Christoph’s Empfehlung, von dem hübschen Fischerdörfchen überzeugen. Mit seinen kleinen Gassen und Läden, lud die Altstadt zum spazieren ein und ich hatte die Möglichkeit ein paar kleine Französische Mitbringsel für die Weihnachtszeit zu kaufen, die ja schon angebrochen war.(Danke Christoph für den guten Städtetipp)


Au revoir mer Mediterranee, bonjour region des Alpes
Noch am Vormittag wollte ich dann endgültig die Mittelmeerregion verlassen um auf groben Heimatkurs zu gehen. Ich steuerte in Richtung Französischer Alpen, genauer gesagt an einen großen wunderschönen Bergsee mit türkisem Wasser,- wie ich es selten vorher gesehen habe.
Ich hatte nicht mehr vor längere Zeit zu angeln, wollte mich stattdessen einfach mit meinem Bulli durch die Berge treiben lassen und bei passender Gelegenheit den ein oder anderen See beangeln, dann aber eher in kurzen Sessions.
Ein typischer Roadtrip halt , völlig spontan und intuitiv.

Das Paradies
Als ich den wunderschönen Stausee das erste mal sah war ich fasziniert von dessen Anblick und schon kurz vor dem erreichen brachte mich die Umgebung zum staunen. Wie sich der einlaufendem Fluss mit seinem türkisen Wasser durch die Berge schlängelte.

Ich fuhr an diesem großen See entlang um mir eine schöne Stelle am Wasser zu suchen, an der ich parken und schlafen konnte. Fast am Ende des Sees fand ich einen für mich befahrbaren großen Platz der es zuließ direkt am Seeufer zu parken. Angeln durfte ich dort über Nacht leider nicht, da dies am See nicht gestattet war. Dennoch wollte ich am morgen in einer kleinen Bucht an der ich parkte, meine Ruten mal für ein paar Stunden reinhängen, die Zeit verbrachte ich nebenbei mit etwas „Frühsport“ und knipste einige Fotos von der Umgebung.


Aktion hatte ich in den paar Stunden natürlich keine, dennoch wollte ich dieses traumhaften Wasser nicht unbeangelt verlassen.

eine faszinierende Landschaft
Am frühen Nachmittag trieb es mich dann weiter, der See war ja nur als Zwischenziel gedacht. Es ging also weiter nördlich quer durch die Alpenregion. Viele Kilometer fuhr ich an diesem Tag nicht, da mich die Landschaft immer wieder zum anhalten zwang um diese wahnsinnig schöne Laune der Natur zu bestaunen. Ich war teils wirklich völlig aus dem Häuschen. Für mich stellte diese Region eine der schönsten auf meiner Reise dar…

Ich schaffte es dennoch mir an diesem Tag zwei weitere Seen anzuschauen, beide erlaubten es auch hier nicht, nachts zu angeln. Sinnvoll und effektiv wäre es so kurzfristig und in einer Hauruck Aktion sowieso nicht gewesen, dafür waren die Seen zu groß und die Wassertemperaturen schon zu niedrig.


Der Umstand das es in dieser Region schon deutlich kälter war als noch vor ein paar Tagen tiefer im Süden, beschleunigte meine weiter Reise zudem noch zusätzlich. Meine Ausstattung im Bus war nicht unbedingt für die kalte Jahreszeit ausgelegt, da am Anfang der Reise gar nicht geplant war bis in den Winter unterwegs zu sein.

Diese Situation zeigte mir jedoch für meine zukünftige Reise welche Änderungen ich am Bus noch vornehmen musste und welches Equipment ich beim nächsten mal besser mitführen sollte. Sicherlich normal wenn man das erste mal auf so eine Reise geht… hinterher weiß man immer mehr, in allen belangen.
Stellplatz auf dem Gipfel
Am frühen Abend kam ich an einem weiteren großen Bergsee an. Auch dieser war absolut bestaunenswert und hatte einen noch dunkleren Türkis Ton des Wassers. Bisher hatte ich so eine Wasserfarbe noch nie gesehen, leider war es schon zu dunkel um vernünftige Fotos zu schießen. So richtig wusste ich an diesem Tag nicht was ich wollte und suchte mir erst einmal einen öffentlichen Parkplatz um mir in aller Ruhe etwas zum essen zuzubereiten. Da sich während meiner Kochsession dieser Platz auch am Abend als ziemlich belebt herrausstellte, wollte ich hier nicht nächtigen und suchte mir mit Hilfe meiner App einen besseren Schlafplatz.

Mein Handy leitete mich auf einen Berg in 1200m Höhe, der Spot versprach einen Seeblick von dem ich im dunkeln natürlich nicht viel hatte. Dennoch lag der Platz in wunderschöner Natur und in absoluter Verlassenheit. Am morgen machte mir leider der starke Nebel ein Strich durch die Rechnung, hier noch ein paar Fotos aus der Vogelperspektive zu schießen.


weg aus den kalten Alpen
Es ging also weiter durch die Alpenregion mit einigen kurzen Stopps an Gewässern die ich mir auf meine Merkliste im Handy schrieb um diese eventuell zu einem anderen Zeitpunkt zu beangeln.
Ich war mal wieder motiviert zu fischen, wollte mir dafür aber ein kleineres Gewässer suchen da dort die Chancen einfach besser standen einen Fisch in einer kurzen Session zu fangen.


Die spektakuläre und kalte Alpenlandschaft ließ ich hinter mir und fuhr in die Rhoneregion in der ich am Nachmittag einen kleinen unscheinbaren Nebenarm der Rhone fand. Mit dem Auto befahrbar und schon deutlich milder als noch ein paar Stunden zuvor, war dieser See wie für mich gemacht. Hier wollte ich es aufjedenfall eine Nacht versuchen.

Shortsession
Ich machte mein Tackle bereit um noch im hellen, drei Ruten auszulegen. Spots waren relativ zügig gefunden. Da der See mit seiner kleinen Größe recht überschaubar war konnte man die interessanten Bereiche schon mit dem Auge vom Ufer aus eingrenzen. Fischaktionen an der Oberfläche konnte ich leider keine wahrnehmen, was mich die Behauptung aufstellen ließ, dass der Großteil der Fische, auch durch die relativ geringe Wassertiefe schon aus dem Nebenarm rausgezogen ist.

Ein kleiner Rhone Schuppi in der Nacht belehrte mich eines besseren und früh am morgen klingelte mich noch eine Barbe aus dem Zelt.Die Wassertemperatur betrug hier 10 grad und die Fische schienen noch aktiv, mein Gefühl sagte mir trotzdem das die großen hier nicht mehr waren…

Roadtrip? oder doch nicht!?
Also ging es nach einer Nacht, weiter. In meiner Umgebung lagen noch weitere kleinere Seen die ich mir anschauen wollte und so meiner Tour noch einmal diesen Roadtrip Charakter verleihen konnte, was von Anfang an mein Ziel war.

Leider ließ sich auch diesmal der Gedanke nicht wirklich in die Tat umsetzen weil die Bedingungen an den Gewässern vor Ort die Sache wieder deutlich uninteressanter oder komplizierter machten als erwartet.
Sehr häufig kam es vor, dass ich vorher noch per Handy völlig euphorisch pläne für die nächsten Angelziele schmiedete und am Ziel angekommen, die Umstände schon wieder ganz anders aussahen. Oder ich mir schon im Kopf den idealen Stellplatz ausmalte und es am Ende völlig anders kam. Aus dieser Erfahrung heraus, versuche ich in Zukunft unvoreingenommen und neutral den Dingen entgegen zu treten. Solche Situationen lassen sich auch auf ganz andere Lebensbereiche übertragen…

das Wiedersehen
Nach einigen solcher pleiten an diesem Tag, als ich enttäuscht an Gewässern stand von denen ich mir die Infos und tollen Fotos aus dem Internet zog und diese dann ganz anders aussahen, entschloss ich mich spontan nochmal das Gaspedal durchzutreten um eine längere Strecke Richtung Dijon zurück zulegen. Ich stand mit meinem französischen Kumpel Aurelien, den ich am Anfang meiner Tour am Salagou traf, in regelmäßigem Kontakt. Da er mir zu einem früheren Zeitpunkt schon einmal anbot, ihm einen Besuch abzustatten,- wenn ich mich in seiner Nähe befinde, nahm ich nun die Einladung dankend an. Wir verabredeten uns kurzerhand an seinem Hausgewässer in der Nähe von Dijon.
Eine etwas ungewohnte Kulisse am Ufer des Sees erwartete mich, jedoch bin ich immer offen für neues und war gespannt auf die doch etwas urbane Cityangelei in diesem See…

…..Fortsetzung
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