Entlang der Ostküste in den Süden
Als das Wetter in Frankreich schlechter wurden und die Tagestemperatur unter 10 Grad fiel, war es Zeit weiter südwärts zu fahren. Zusammen mit Jeanette ging es immer entlang der Mittelmeerküste weiter nach unten. Von Barcelona über Valencia, Alicante bis nach Almeria. Dort wo es uns gefiel, blieben wir ein paar Tage. Entlang der abwechslungsreichen Küste gab es viel zu erkunden: Von alten verlassenen Häusern und Dörfern bis hin zu alten Goldminen war alles dabei. Natürlich sind auch einige Abschnitte stark vom Tourismus gezeichnet. Große Hotel- und Ferienanlagen zeichnen dort das Gesamtbild. Die meisten dieser Orte sind im Winter jedoch wie ausgestorben. Bei manchen Objekten fragt man sich, ob diese während der letzten zwei Jahre überhaupt geöffnet waren. Ein teils sehr trauriger Anblick.
Unberührte Natur im Cabo de Gata Nationalpark
Am Anfang des Cabo de Gata Nationalparks ging es auf kleine „Expeditionstour“ zu einem verlassenem Mönchskloster und spektakulären Steinbrüchen in denen früher Gold gewonnen wurde. Außerdem waren beide Orte Filmkulisse verschiedener Filme wie z.B. „Spiel mir das Lied vom Tod“ oder Indiana Jones. Der Allradsprinter war bei dieser Tour ein großer Pluspunkt. Felsige, stark ausgewaschene und zerklüftete Wege führten durch die alten Goldminen hin zum Mönchskloster irgendwo im nirgendwo.
Von dort ging es weiter hinein in den Nationalpark bis zum südlichsten Punkt, an dem man leider mit dem Auto nicht mehr weiterfahren konnte. In der „Bucht von Monsul“ gab es nichts weiter als Natur. Noch unberührt von Menschenhand, zählt dieser Landstrich zum längsten unbebauten Küstenabschnitts Spaniens. Hier gibt es ein striktes Übernachtungsverbot, auf welches Jeanette und ich kurz nach Erreichen eines Parkplatzes von einem Polizisten hingewiesen wurden. Etwas schade aber für mich absolut verständlich. Würde man das Campieren an solchen Plätzen erlauben, würden sie in kürze ihren sauberen, unberührten Charme verlieren. Offensichtlich mangelt es hierzulande immer noch stark am Bewusstsein für die eigene Natur und Umwelt.
Tabernas – Europas größte Halbwüste
In den folgenden Tagen ging es von Almeria nach Tabernas (Europas größter Halbwüste) – Kulisse vieler Filme und Serien. Diese Region wollte ich schon während meiner Spanienreise vor 2 Jahren erkunden. Der erste Stellplatz unterhalb von Tabernas erinnerte durch die vielen Palmen an eine Art Oase. In der Halbwüste hat man die Möglichkeit, drei Westernstädte zu besuchen, was wir jedoch wegen der hohen Eintrittspreise nicht taten. Stattdessen fuhr ich einen der zahlreich vorhandenen „Offroadwege“ durch ein trockenes Flussbett quer durch die Wüste. Die Landschaft war sehenswert, aber irgendwie habe ich mir eine Wüste anders vorgestellt. Vermutlich weil man beim Gedanken an eine Wüste als erstes an eine weitläufige Sandlandschaft denkt. Nach nur zwei Tagen ging es daher wieder zurück ans Meer. Dort erreichte ich am Abend einen langen, mit Palmen bewachsenen Strand. Leider konnte ich auch hier nicht lange verweilen, da mal wieder die Polizei auftauchte. Etwas positives hatte der Platz dennoch: Ich traf hier auf andere Reisende, mit denen ich ab diesen Zeitpunkt zusammen unterwegs war.
Feiertage in Gemeinschaft
Die Gruppe erweiterte sich stetig, durch weitere „Neuankömmlinge“. Gemeinsam feierten wir in einer geselligen Runde Weihnachten und Silvester, in der schon vorher besuchten „Tabernasoase“. Nach zehn wunderbaren Tagen war es für die meisten an der Zeit weiterzuziehen. Jeder ging mehr oder weniger wieder seine eigenen Wege, mit der Absicht sich bald wieder in einer anderen Ecke Spaniens zu treffen. Wie die meisten, schlug auch ich den Weg weiter westlich entlang der spanischen Küste ein.
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