Inspiration unterwegs
Während meiner Reise habe ich immer wieder Selfmade Campervans gesehen die so ein seltsames Rohr an der Seite ihres Dachholm’s verlaufen hatten. Als ich dann mal mit einem französischen dauer reisenden ins Gespräch kam ,stellte er mir seine Dusche vor. Ich fand die Idee super und wusste das ich auch so eine Solardusche oder so einen Zusatzwassertank außerhalb meines Autos haben möchte.
Die Materialien
In Deutschland brachte ich die Idee dann zur Umsetzung und besorgte mir das notwendige Material.
Hierfür bekommt man die meisten Komponenten im örtlichen Baumarkt. nur 2 Teile musste ich mir gesondert im Internet bestellen, einmal eine Endkappe für das KG Rohr und ein T-Stück welches mit einem Drehverschluss ausgestattet ist, um den Tank später einfacher zu befüllen.
Ich entschied mich für die orangenen KG Rohre, da diese im Gegensatz zu den grauen HT rohren UV beständig und robuster sind.
Alle Komponenten noch einmal aufgelistet:
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- 1x 2meter KG-Rohr DN 110
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- 1x 30°grad Winkel DN110
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- 1x Abdeckkappe DN110
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- 1x Wasserhahn + 1x Einschraubgewinde
- Silikon oder 1K Kleber um alle Komponenten abzudichten
zusätzlich besorgte ich mir noch Fahrzeug Unterbodenspray sowie schwarzes Rallyespray – um das ganze wirklich zum „Solarrohr“ werden zu lassen und natürlich auch um es optisch etwas aufzuwerten.
Insgesamt kosteten diese Materialien,- bedingt durch das etwas teurere Schraub-T-Stück circa 50 Euro.
Alle Materialien im Überblick.
lackieren
Als erstes lackierte ich alle KG-Rohr Komponenten. Dafür schliff ich als erstes das Material mit 80 iger Schleifpapier an und reinigte es anschließend mit einer Reinigungslösung.

Anschließend trug ich DÜNN das Unterbodenspray auf. Hier sollte man wirklich darauf achten das man mehrere Schichten sparsam aufträgt, da es sonst zu unschönen dicken, schlecht trocknenden Stellen kommt. Ich habe 3 Lagen Unterbodenspray- und am Ende noch einmal 2 Lagen Rallyespray aufgetragen, um das Rohr haltbar zu lackieren.

Der Zusammenbau

Die Montage ist ziemlich simpel. Man setzt einfach alle Komponenten geradlinig- in einer Flucht zusammen. Vorher trug ich auf alle zu verklebenden Teile zusätzlich zur integrierten Dichtung 1K Kleber auf. Alle Klebestellen raute ich vorher noch mit 80iger Schleifpapier an.
In die Abdeckkappe bohrte ich mit einem Lochsägeeinsatz ein Loch von etwa 35mm- passend für den Gewindeeinsatz in den späteer der Wasserhahn eingeschraubt wird .

Auch den Gewindeeinsatz verklebte ich mit 1K Kleber in die Abdeckkappe und umwickelte alle Schraubgewinde mit Teflonband um auf Nummer sicher zu gehen, damit später auch alles dicht ist.

Nachdem ich alles ausgerichtet habe, ließ ich den Kleber etwa 24h aushärten. Damit war die Solardusche eigentlich auch schon fertig und musste nur noch am Dach angebracht werden…

Die Dachbefestigung
Hierfür entschied ich mich für passende Dachrinnenhalterungen die man im Baumarkt bekommt. Dabei ist natürlich auf den passenden Durchmesser für das 110mm KG Rohr zu achten.

Ich konnte idealerweise die 3 Rohrhalterungen an die Füße meines Dachgepäckträgers anbringen. Dafür entfernte ich die originalen Schlossschrauben meiner Dachträgerfüße und ersetzte diese durch M10 Gewindestücke die ich mir anfertigte und in die Gewindebuchsen der Dachrinnenhalter schraubte.
Diese Möglichkeit erforderte keine wirklichen Umbaumaßnahmen oder Anpassungen am Dachgepäckträger und lief außer das vergrößern der Löcher in den Füßen des Trägers fast „Plug and Play“.

Damit saß die Solardusche wie dafür gemacht entlang des Dachholm’s meines Bulli’S. Durch leichtes zurecht biegen der Dachrinnenhalter konnte ich das Gefälle des Rohrs in Richtung Wasserhahn verändern, damit das Wasser mit genügend Druck abläuft. Um zusätzlich einen guten Durchlauf zu gewährleisten sollte man den Einfülldeckel ein wenig lösen außerdem empfiehlt es sich ein Loch in den Deckel zu bohren damit sich das Wasser im Sommer ausdehnen kann.

Optional kann man an den Hahn einen Schlauch mit einer Brause anschließen damit der Begriff Solardusche überhaupt richtig Sinn macht
Für das volle Duscherlebnis kann man sich noch einen passenden Schlauch mit einer Brause basteln und diesen an den Hahn montieren. Dies habe ich noch nicht gemacht, wird aber kurz vor der Abreise sicher noch passieren. Allein die Option des Zusatzwassertanks mit einem Volumen von etwa 20 Liter, außerhalb meines Autos stellt für mich schon einen riesigen Vorteil dar- Um abzuwaschen, meine Wasserkanister aufzufüllen die Hände zu waschen oder eben zu duschen.
Ich bin gespannt wie sich die Dusche im Alltag bewährt.

Hallo Lukas,
ich finde die Idee mit der Solardusche aus den Abflussrohren super. Ich bin gerade dabei, etwas Ähnliches zu bauen. Bzgl. der UV Beständigkeit der KG Rohre habe ich im Internet andere Informationen gefunden. Demnach werden KG Rohre (PVC) durch UV Strahlung hart und brüchig. Ich habe daher HT Rohre benutzt, die im Vergleich zu KG Rohren auch temperaturbeständiger sein sollen. Leider lassen sich HT Rohre nicht gut lackieren oder kleben (Material PP). Ich habe sie daher mit schwarzer Folie beklebt, was ganz gut funktioniert hat. Möglicherweise schützt aber deine mehrschichtige Lackierung vor UV Strahlung. Ich habe bei passport diary einen Erfahrungsbericht zu einer Solardusche aus KG Rohren und auch den von dir verwendeten Rohrschellen gesehen. Dazu gibt es auch ein Video bei youtube. Da wurde berichtet, dass diese Schellen wohl bei Dauerbelastung (Pistenfahrt) abgerissen sind. Hast du damit schon praktische Erfahrungen sammeln können?
Hi Jens, sorry für die sehr späte Antwort. Ich habe leider zu lange meine Nachrichten hier nicht mehr kontrolliert. Ok also zur Sache mit der UV Beständigkeit, war das lediglich die Auskunft die ich von einem mm.nach kompetentem Baumarktangestellten bekommen habe. PVC ist auch nicht wirklich gut lackierbar daher der Unterbodenschutz auf Kautschukbasis. Diesen habe ich nun schon mehrfach bei zu lackierenden Komponenten benutzt, welche durch die Materialien sehr schwierig zu lackieren waren- mit langfristigem Erfolg.
Zu den Rohrschellen: Ich bin dauerhaft unterwegs und vorrangig auf „Piste“ Zumindest das was gerade noch mit einem Zweiradantrieb möglich ist. Dabei ist nie etwas abgerissen. Beste grüße Lukas!