Weiter geht’s- von den Pyrenäen Richtung Mittelmeer
Nach dem fast zweiwöchigen Aufenthalt am See in der Nähe meines Freundes Sebastien war es an der Zeit etwas weiter zu ziehen. Ich hatte mal wieder Lust auf ein wenig Vanlife und wollte irgendwo an einem gemütlichen Platz ein paar Sachen am PC erledigen, Sport treiben und einfach in meinen „Rhythmus“ finden. Ob dabei die Angeln im Wasser landen oder nicht ließ ich erst mal außen vor.
Der eigene Rhythmus kommt automatisch, sobald man zu zweit unterwegs ist mal mehr oder weniger durcheinander. In der Vergangenheit stellte ich das immer häufiger fest sodass ich die Zeiten alleine,- im Gegenteil zum Anfang meiner Reise, richtig genoss und diese auch brauchte.

Die Touren ins ungewisse sind für mich besonders spannend, zum einen stehen dabei immer irgendwelche neuen Gewässer auf dem Plan die ich mir anschauen möchte, zum anderen kommt es auch gern mal vor das ich in einer Stadt die mich anspricht anhalte und mir diese mal genauer anschaue. Diese Abwechslung macht für mich,- Meine Art zu reisen erst richtig interessant und abwechslungsreich.
An diesem Tag hatte ich Lust auf einen kleinen Fluss oder Kanal. Dort sind die Zufahrten an interessante Stellen meist einfacher und das angeln auch ohne Boot und „schwerem“ Material möglich.
spontaner Stopp in Carcassonne

Meine Route führte durch die schöne Stadt Carcassonne. Schon öfter habe ich Leute von der Stadt erzählen hören also nahm ich mir die Zeit um mit der Kamera bewaffnet durch die Gassen der alten Chateau zu spazieren und ließ mich etwas vom französischen Flair verzaubern.
Das Wetter an diesem Tag- wie auch für die nächsten Tage kündigte den ersehnten Frühling an, viele Menschen zog es nach draußen in die Natur. Unweit von Carcassonne entfernt machte ich den nächsten Stopp an einem kleinen See der scheinbar auch als Naherholungsgebiet für die Natursuchenden Städter dient. Ich überlegte kurz dort eine Nacht zu verbringen.
Den Trubel sowie den etwas naturfremden Asphaltparkplatz überließ ich dann aber doch der Wohnmobilfraktion und ich navigierte noch etwas weiter an einen kleinen idyllischen Fluss. Meine App „Park4Night“ verriet mir wieder einmal ein nettes Fleckchen an dem es nach grober Recherche sogar möglich wäre nachts zu angeln.
das idyllische Flüsschen
Am frühen Abend kam ich am besagten Ziel an und entschloss mich direkt dort zu bleiben. Ein ruhiger Platz mitten in der Natur mit direkter Nähe zum Wasser, Perfekt!!

Nachdem ich nach erneuter Recherche sicher war hier auch nachts angeln zu dürfen, montierte ich drei Ruten um diese an interessante Stellen zu befördern. Das war recht schnell erledigt. An diesen kleinen Gewässern bestimme ich immer sehr Instinktiv über die Uferbeschaffenheit meine Spots, lediglich mit einer- ohne Vorfach montierten Rute verschaffe ich mir einen Überblick über die Gegebenheiten unter Wasser.
Noch während des Abendessens bekam ich die erste Aktion auf meiner Uferrute, nach kurzem Kontakt stieg der Fisch jedoch aus, vom Gefühl vermutete ich einen kleinen Wels. Kurze Zeit später- dasselbe Spiel. Daraufhin montierte ich einen größeren Haken mit einem etwas größeren Köder. Der nächste Biss ließ nicht lange auf sich warten und brachte Licht ins dunkle. Eine schöne Barbe hat sich die Tigernüsse schmecken lassen.

Um 5 am Morgen, gerade in der Dämmerung bekam ich einen heftigeren Biss auf einer Rute am gegenüberliegenden Ufer. Nach einem rabiaten Drill,- um den Fisch vor Hindernissen fern zu halten sah ich im Schein der Kopflampe einen Wels. Ernüchternd hakte ich den etwa 1 metrigen Schleimer ab.
Den Tag verbrachte ich dann bei sonnigem Frühlingswetter mit etwas Sport, Körperpflege und konnte meine schlammigen Klamotten der letzten Session endlich waschen- und vor allem trocknen. Weitere Fischaktionen blieben jedoch aus. Erst am frühen Morgen- erneut im Morgengrauen konnte ich auf der Rute die am Vortag den Wels brachte einen sehr kampfstarken Schuppi keschern. Mein erster Flusskarpfen aus Frankreich. Ich war Happy, die noch sehr tiefe Temperatur trieb mich aber nach ein paar Fotos schnell wieder zurück in den warmen Schlafsack.

Die Tagestemperaturen lagen aktuell bei sonnigen 18 Grad und waren zum Zeitpunkt identisch mit dem Wetter in meiner Heimat. Die Nächte waren dabei Sternenklar und kühlten sich bis auf tiefe einstellige Temperaturen auf etwa 4 Grad ab. Dies ließ die Wassertemperaturen in dieser Region nur langsam erwärmen. Circa 10 Grad waren aktuell in diesem Fluss messbar.


Der zweite Tag war wieder sonnig und ich entschied mich, nach einem Kaffee in der Sonne, noch etwas zu bleiben. Da ich ohnehin noch einiges erledigen wollte, bot sich dieser ruhige Platz dafür bestens an. Ich habe die für mich erste sonnige Periode im Jahr 2019 voll zelebriert und wollte dabei nicht im Auto sitzend herumirren und nach neuen „Locations“ suchen .
die etwas andere Abendbeschäftigung
Als ich am Abend mein Auto für den folgenden Tag aufräumte und etwas säuberte stellte ich mal wieder etwas Feuchtigkeit unter meiner Bodenplatte fest -…Da kam mir der umgekippte Partikeleimer vor etwa einer Woche wieder in den Sinn, dessen Sud allmählich in die Ritzen meines Bodens gelaufen war.
Da ich genau deswegen in meiner Heimat eine Komplettrestauration des Fahrzeugbodens vorgenommen hatte, weil die anhaltende Feuchtigkeit das Blech zum rosten gebracht hat, entschied ich mich- bevor es zu spät ist, die Lage genauer unter die Lupe zu nehmen… Das hieß: Auto komplett leer räumen- Bett ausbauen – Beifahrersitz ausbauen- Bodenplatte anliften und die nassen Stellen wegwischen und trocknen lassen.

Dieses Unterfangen war meine Abendbeschäftigung und dauerte bis etwa um 22 Uhr an.…Nebenbei habe ich noch eine Barbe gefangen… Bei der Barbe blieb es dann auch und ich hatte keine weiteren Aktionen bis zu meiner weiter reise…
Nach 3 Nächten an diesem schönen Platz wollte ich weiter fahren und mich auf die Suche nach neuen Gewässern begeben….
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